Katharinas Einwanderungspolitik und die deutsche Minderheit bis 1991
Автор: Lapkin • Июль 13, 2023 • Лекция • 513 Слов (3 Страниц) • 164 Просмотры
PS Landeskunde Russlands I
Katharinas Einwanderungspolitik und die deutsche Minderheit bis 1991
„В истории России было три народа, которые особенно массово и ярко приходили в русскую жизнь, в русский язык, в русскую культуру и в русскую карьеру: это немцы, грузины и евреи…“
Л. Парфёнов
Katharina II.
- Lebensjahre: 1729 – 1796
- Regierungsjahre: 1762 – 1796
- Politik: Aufgeklärter Absolutismus
- Innenpolitische Maßnahmen: Gouvernementsreform; Weiterentwicklung der Kunst, Kultur und Wissenschaft; Aufbau des Volksschulwesens in Russland
- Außenpolitische Maßnahmen: expansive Politik (Ausweitung des Landes); Russisch-Türkische Kriege; drei Teilungen Polens
Das „Einladungsmanifest“ vom 22. Juli 1763
- ein Aufruf, dass mehr Siedler ins Land kommen sollten
- Ziel: Ankurbeln des Bevölkerungswachstums und die wirtschaftliche Eroberung des "wilden Feldes"
- Versprochene Vorteile: Befreiung vom Militärdienst, Selbstverwaltung, Steuervergünstigungen, finanzielle Starthilfe, 30 Hektar Land pro Kolonistenfamilie, Berufs- und Religionsfreiheit
- Bereits in den ersten fünf Jahren nach dem Manifest kamen über 30.000 Menschen nach Russland. Sie siedelten sich vor allem in der Umgebung von Sankt Petersburg, in Südrussland, am Schwarzen Meer und an der Wolga an. Allein im Wolgagebiet entstanden über 100 neue Dörfer.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts existierte die deutsche Diaspora aufgrund der Sprachbarriere und der unterschiedlichen sozioökonomischen Verhältnisse von der russischen Bevölkerung fast isoliert. Die Deutschen versuchten ihre Identität zu bewahren, Mischehen zwischen ihnen und Russen kamen nicht vor. Die Assimilation der Einwanderer war nur minimal (vgl. Pabst, 2007). [pic 1][pic 2]
Weiteres Schicksal der deutschen Diaspora in Russland und in der Sowjetunion
- Im Jahr 1897 umfasste die deutschsprachige Bevölkerung Russlands 1,8 Millionen Menschen, im Jahr 1914 war diese Zahl auf 2,4 Millionen gestiegen
- Erste Verbannung: I. Weltkrieg. In den Jahren 1914 bis 1916 mussten etwa 200.000 Russlanddeutsche aus dem westlichen Teil des Landes, vor allem aus Russisch-Polen und Wolhynien, ihre Wohnorte verlassen
- Zweite Verbannung: II. Weltkrieg. Nach Hitlers Machtergreifung und dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941, wurden viele Russlanddeutsche aus Angst vor möglicher Kollaboration mit den Feinden nach Sibirien und in die zentralasiatischen Sowjetrepubliken deportiert. Die Rückkehr in die während des Krieges verlassenen Gebiete wurde von Stalin nicht zugelassen (vgl. Pabst, 2007)
- Perestrojka-Zeit: Auswanderung (Rückkehr) nach Deutschland
- Die Gesamtzahl aller Spätaussiedler und ihrer Angehörigen zwischen 1950 und 2007 beträgt über 4 Millionen Menschen; 2,5 Millionen davon von 1990 bis 2007
Identitätsprobleme der Spätaussiedler
- Forscher weisen auf die Identitätsprobleme dieser Bevölkerungsgruppe hin (Meng & Protassova, 2001; Achterberg, 2005; Pabst, 2007; Berend, 2014).
- Trotz der besseren Integration nachfolgender Generationen der ersten deutschen Zuwanderer, wurden sie in der Sowjetunion als "Deutsche" angesehen; in Deutschland werden sie als "Russen" wahrgenommen.
- Auch in der Migrationsforschung werden sie seltener als Remigranten, sondern als ko-ethnische Migranten untersucht (Berend, 2014, S. 193).
Literaturverzeichnis
Achterberg, J. (2005). Zur Vitalität slavischer Idiome in Deutschland. Eine empirisсhe Studie zum Sprachverhalten slavophoner Immigranten. München: Otto Sagner.
Berend, N. (2014). Russlanddeutsche Aussiedler in Deutschland: ein Überblick. Deutsche Sprache 3(14), 193-206.
Boutsko, A. (2013) "Russlanddeutsche" und Katharina die Große. https://www.dw.com/de/russlanddeutsche-und-katharina-die-gro%C3%9Fe/a-16960108
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