Die russische Sprache ist auch ein Opfer des Krieges in der Ukraine
Автор: markuscat • Май 28, 2024 • Эссе • 716 Слов (3 Страниц) • 69 Просмотры
Die russische Sprache ist auch ein Opfer des Krieges in der Ukraine
Seit den ersten Jahren der Unabhängigkeit der Ukraine wird die Frage des staatlichen Status der ukrainischen Sprache und des Status der russischen Sprache aufgeworfen. Im Moment hat Russisch keinen Status als Staatssprache der Ukraine, war aber in den Jahren 2012-2018 die Amtssprache in den südlichen und östlichen Regionen. Jetzt ist es insbesondere zu einem Schlüsselelement des politischen Kampfes und zur Grundlage sozialer und kultureller Auseinandersetzungen geworden.
Nach dem Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine änderte sich die Situation stark negativ. Mit der Unterstützung der Behörden begann eine ganze Kampagne des Übergangs
In Ukrainisch, und zwar im Alltag unter den Mottos wie «russischsprachige Ukrainer nutzen die Sprache des Feindes, es gibt keine russischsprachigen Ukrainer, Ukrainer sprechen nur Ukrainisch, wenn Sie ein Patriot sind – sprechen Sie Ukrainisch». Die russische Sprache und die russischsprachige Kultur in der Ukraine sind heute auch Opfer von Putin. Jetzt sprechen viel weniger Menschen Russisch, es will nicht mehr unterrichtet.
Die Sprache von Puschkin und Tolstoi ist für Millionen von Menschen in der Ukraine die Hauptsprache. Ich bin Ukrainerin polnischer Herkunft, geboren in der Ostukraine und aufgewachsen in Süden, auch bei mir ist es der Fall, obwohl ich habe erstens Ukrainisch erworben. In den Jahren der Unabhängigkeit kam es zu der Ukrainisierung unterschiedlicher Intensität. Die Politiker nutzten ständig das Thema des Schutzes der russischen Sprache oder umgekehrt die Notwendigkeit der Ukrainisierung aus. In Wirklichkeit spielten diese Themen für die meisten Menschen jedoch keine große Rolle. Die Ukrainisierung betraf das persönliche Leben eines Menschen nur in geringem Maße. Es gab Anforderungen zur Verwendung der ukrainischen Sprache im Fernsehen, Kino, bei der Arbeit in Regierungsbehörden. Hinzukommend ist die russischsprachige Bildung bis 2022 fast verschwunden. Dies wurde jedoch von der Mehrheit der Bevölkerung nicht als ein lebenswichtiges Problem wahrgenommen. Erstens, aufgrund der Ähnlichkeit der Sprachen. Alle Russischsprachigen kannten die ukrainische Sprache gut und es war für sie nicht besonders schwierig, Filme auf Ukrainisch zu schauen. Zweitens, aufgrund des nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verbreiteten Prinzips «Ich lebe für mich selbst, und der Staat an sich und welche Gesetze er annimmt, interessieren mich nicht besonders, solange sie mich nicht, zu verdienen und zu leben wie ich möchte, stören». Darüber hinaus wurde die russische Sprache für eine große Anzahl von jungen Ukrainern zu einer der Hauptsprachen der Globalisierung, mit der sie in sozialen Netzwerken kommunizierten, ein Publikum sammelten, Geld verdienten, Blogger für Russischsprachige auf der ganzen Welt wurden. Nach dem Beginn der umfassenden Invasion hat sich die Situation geändert – die Menschen, die in der Ukraine leben, wurden gezwungen, zum Ukrainisch zu wechseln, und Russisch wurde im öffentlichen Raum von anderen aggressiv wahrgenommen. Dies hat zum ersten Mal in der Geschichte der Ukraine eine «Volkswelle» zum Schutz des Rechts ausgelöst, Russisch zu sprechen. Außerdem kämpft eine große Anzahl von Russischsprachigen in den Reihen der Streitkräfte der Ukraine, weshalb für sie und ihre Verwandten klingen Aussagen wie «Sie sprechen Russisch, Sie sind also kein Patriot» offen beleidigend. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Politik, den Übergang zur ukrainischen Sprache zu erzwingen, nicht zur Stärkung der Einheit der Gesellschaft beiträgt.
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